Hatha-Yoga ist die meist praktizierte Yogaform im Westen, die etwa im 10. Jahrhundert entstand. Der heute bekannte, ältestes Quellentext ist das Hatha-Yoga-Pradipika, in dem der Übungsweg und ganz konkret die Methoden des Hatha-Yoga beschrieben werden.
Hatha-Yoga bezieht als erste Yoga-Tradition den Körper in den Übungsweg. Der Weg zur spirituellen Erkenntnis kann nur mit bewussten Erfahrungen über den eigenen Körper beginnen, so wie wir die Welt zunächst auch durch unseren Köper wahrnehmen.
Der Übungsweg
des Hatha-Yoga bewegt sich vom grobstofflichen Bereich (Beziehung zwischen Körper und Atem) zum feinstofflichen Bereich (Beziehung zwischen Atem und Geist). Unser Atem bildet die Brücke für die Verbindung zwischen Körper und Geist.
Energetisch ist das Ziel die Harmonisierung, der Ausgleich. Das Wort hatha setzt sich aus den Silben ha=Sonne und tha=Mond zusammen. Hatha-Yoga glaubt an die Verbindung des Menschen mit seinem Umfeld, mit dem Universum. Die Energie der Himmelskörper wirkt in uns in Form von gegensätzlichen Tendenzen: in männliche Prinzipien, die aktiven und nach außen agierenden Anteilen sowie in weibliche Prinzipien, die intuitiven und nach innen wendenden Anteilen. Wenn ein Anteil ins Ungleichgewicht gerät, kann dies ein störender Effekt in unserer körperlichen oder mentalen Funktion hervorrufen. Die Yoga-Praxis wirkt ausgleichend auf diese Prinzipien in uns und dient somit der Harmonisierung des menschlichen Organismus in seiner Gesamtfunktion.
Letztendlich geht es um Selbsterkenntnis
Verstehe ich mich selbst, kann ich die Welt verstehen. Entdecke ich die Liebe und das Verständnis für mich selbst, kann ich Verständnis für mein Umfeld leben. Kann ich die lichten Seiten und auch die Schattenseiten in mir annehmen, wächst mein Toleranz für all das was mich umgibt.
Als Ergebnis fühle ich mich besser mit mir selbst. Das führt ganz einfach dazu, dass ich mich in der Welt besser fühle.
Die banale und dennoch elementar wichtige Erkenntnis, die ich auf der Yogamatte erlebe und in meinen Alltag hinaustragen kann ist es, dass ich die Lösung bin, dass meine Wahrnehmung und meine Sichtweise bestimmt, wie es mir mit all dem geht, was mich umgibt. Ich bin nicht mehr der Opfer der Umstände. Das weist auf meine Eigenverantwortung hin und öffnet mir die Tür zur inneren Freiheit.
Was beinhaltet konkret eine Hatha-Yoga-Stunde? Darüber kannst du hier weiterlesen.